Die U18-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes hat sich in der Landessportschule Ruit versammelt. Es war der erste Lehrgang für den Fußball-Nachwuchs. Und auch für die Sportschule eine kleine Rückkehr zum Alltag.
Alles wirkt wie immer. 15 junge Männer in dunklen Trikots bewegen sich verteilt über den großen Fußballplatz, spielen sich nach kurzen Anweisungen die Bälle zu. Die Freude über diese Übungseinheit ist den Spielern anzumerken. Schließlich ist dieses Training etwas Besonderes. Nach einem Dreivierteljahr haben sich die deutschen U18-Fußball-Nationalspieler wieder zu einem Lehrgang getroffen. Sieben Tage lang übten die Nachwuchskicker unter Leitung von DFB-Trainer Guido Streichsbier an der Landessportschule Ruit.
„Wir wollen in der momentanen Situation keine Länderspiele in den unteren Bereichen machen"“ sagt U18-Teammanager Dennis Protzel. Trotzdem soll durch gemeinsame Trainingslager die spielerische und taktische Weiterentwicklung betrieben werden. „Natürlich waren die Trainer mit den Vereinen und Spielern ständig im Austausch“, so Protzel, „kein Spieler ist aus dem Blick verloren worden.“ Doch Übungseinheiten in Kleingruppen am Morgen und mit dem 25-Mann-Kader am Nachmittag, wie in den vergangenen Tagen auf dem Trainingsplatz 1 hinter dem Campusgebäude, sind wichtig.
Sechs Lehrgänge hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in diesem Jahr an der Landessportschule gebucht. „Dadurch hatten wir eine Belegung, die wir mit den Übungsleiter-Lehrgängen der Fachverbände nicht haben durften“, sagt Verwaltungsreferentin Sarah Knapp. Auch der Deutsche Handball-Bund war mit einem Regionallehrgang für sein Frauenteam in Ruit. „In Corona-Zeiten war dies ein Segen für uns“, so Knapp.
Der DFB wählt für seine Nachwuchsteams gerne Sportschulen als Lehrgangsorte aus. „Alles ist sehr komprimiert, die Plätze sind direkt an der Unterkunft“, erklärt Teammanager Protzel. Die kurzen Wege haben einen weiteren Vorteil. Denn zum Betreuerstab gehören neben Cheftrainer Streichsbier und seinen Assistenten, Ärzten, Physios und Zeugwart auch zwei Lehrkräfte. Die sorgen dafür, dass die Spieler, die meist kurz vor dem Abitur stehen, nicht nur den Körper trainieren, sondern auch den Kopf.
Dabei ist ein Tag im Trainingslager stringent durchgetaktet. Dieser beginnt morgens mit einem Corona-Test. Nach dem Frühstück steht für die eine Hälfte Training an, die andere trifft sich zum Lernen. Nach eineinhalb Stunden wird gewechselt. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause wird die Trainingseinheit von der gesamten Gruppe gemeinsam bestritten.
Neben der Rückkehr zur Normalität bringt dieser U18-Lehrgang für die Landessportschule Ruit noch einen netten Nebeneffekt. „Wenn man die Namen der Kids, die in dieser Woche bei uns waren, als Mitglieder der Nationalmannschaft liest, dann wirft dies auch ein klein wenig Glanz auf uns“, sagt Sarah Knapp.
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Klaus-Eckhard Jost